Audix SCX25A · Allround-Mikrofon
Das Flagschiff unter den Großkondensatoren des amerikanischen Herstellers überrascht neben seiner schlanken Gehäusebauform und hervorstechendem Design vor allem durch die Übertragungsqualität bei jedem Vergleich mit Industriestandards. Das SCX25-A ist ein überzeugendes Mikro für anspruchsvolle, absolut detaillierte und originalgetreue Signalwandlung. Das Gehäuse ermöglicht eine Minimierung der akustischen Reflexionen und Beugungen und bietet damit einen unverfälschten, offenen Klang.
Das SCX25-A besitzt eine patentierte Membran-Aufhängung, die Kapsel ist komplett isoliert vom Mikrofongehäuse in einem gefrästen Messingring aufgehängt und erreicht damit eine bis dato nicht erreichte Schockabsorbtion. Die flachen Schaumstoff-Windzug-Schutz-Inlets auf beiden Seiten der Kapsel werden durch einfaches Abdrehen der Korbgitter vorne und rückseitig der Kapsel zugänglich und können entfernt werden – das gibt eine umwerfende Optik auf die elastisch aufgehängte Kapsel und eine geringfügige Verbesserung der Obertonübertragung. Natürlich empfiehlt sich dann ein klassischer externer Pop-Filter bei Solo-Sprach- und Gesangsaufnahmen bei 15cm Abstand.
Prädestiniert neben Vocals auch für z. B. Piano/Flügel, Raumaufnahmen und Overheads sowie akustische Instrumente, bei denen es auf Impulstreue besonders im sensiblen Tiefoder Obertonbereich ankommt. Das in seiner Baugröße kleinste Großkondensatormikrofon hat ein unteres Gehäuse aus Messing mit einer Länge von 10 cm. Das SCX25-A wird in einer Holzschatulle mit einer um 180° schwenkbaren Mikrofonklemme mit Metallrändelschraube geliefert.
Einzelstück!
MP-Bewertung: Der Akustik-Profi im "Lutscher"-Design. Diese Performance ist kaum zu toppen. 6 Sterne.
Bewertungslegende:
1 Stern - es sollte nachgebessert werden!
2 Sterne - befriedigendes Gesamtergebnis!
3 Sterne - Preis/Leistung stimmt!
4 Sterne - sehr zu empfehlen!
5 Sterne - besonders zu empfehlen!
6 Sterne - unschlagbares Topgerät!
Mikrofon für Klavier/Flügel!
Kaum ein anderes Instrument bereitet im Hinblick auf eine klanglich optimale Mikrofonabnahme so viele Schwierigkeiten wie der Flügel. Zum einen besitzt dieses Instrument einen recht große Dynamikumfang, wobei je nach Spielweise ein sehr perkussives Klangverhalten mit schnellen Impulsen erreicht werden kann. Zum anderen stellt ein Flügel einen sehr großen Klangkörper dar. Das Abstrahlverhalten ist dabei stark frequenzabhängig und die Richtcharakteristik sehr unregelmäßig, so dass eine leichte Positionsänderung des Mikrofons große klangliche Unterschiede bewirkt.
Große Flügel haben einen Frequenzumfang von 27.5 Hz bis 4.100 Hz (Grundtonumfang). Die tiefen Bässe werden im Vergleich zu Tönen um 150 Hz etwa 20 dB leiser wiedergegeben. Während tiefe Töne bei hartem Anschlag recht obertonreich sind (max. 3 kHz, d. h. fast sechs Oktaven), nimmt der Obertongehalt bei den hohen Lagen stark ab. Das Schallsignal hoher Töne verläuft – auch bei lautem Anschlag – fast sinusförmig, mit Obertönen bis max. 11 kHz. Das sind nur etwa 1.5 Oktaven. Allerdings werden die von der mechanischen Tastatur erzeugten Anschlaggeräusche bei den hohen Lagen nicht mehr so gut überdeckt und nehmen scheinbar zu.
Bei der Abnahme auf der Bühne muss man mit den Mikrofonen sehr nahe an den Flügel heran, um Rückkopplungen und das Übersprechen mit den Mikrofonen anderer Instrumente zu vermeiden. Die Abnahme mit nur einem Mikrofon ist praktisch nicht möglich, da der Flügel eine zu große Schallquelle darstellt. Die Platzierung ist letztlich immer ein Kompromiss. Bevorzugt werden Grenzflächen-Mikrofone, die innen am Deckel befestigt werden. So kann der Deckel geschlossen und die Gefahr einer Rückkoppelung effektiv auf ein Minimum reduziert werden.
Das Klavier ähnelt in seinen akustischen Eigenschaften sehr dem Flügel, deshalb kann im Prinzip die gleiche Art der Mikrofonabnahme erfolgen. Beim Bühneneinsatz werden die Mikrofone in das Klavier gehängt bzw. geklebt. Es können die gleichen Mikrofontypen wie bei der Abnahme des Flügels benutzt werden.
Mikrofon für Saiteninstrumente!
Die Mikrofonabnahme akustischer Gitarren und vieler andere Saiteninstrumente ist insbesondere auf lauten Bühnen recht problematisch. Die Gitarre ist im Vergleich zu anderen Instrumenten sehr leise, so dass das Mikrofonsignal im Mischpult stark ausgesteuert werden muss. Bedingt durch die hohe Verstärkung ist die Rückkopplungsgefahr und das Übersprechen anderer Schallquellen hoch. In dieser Situation kann man nur versuchen, mit möglichst kurzen Mikrofonabständen zu arbeiten. Bei einer Stativpositionierung müssen gerichtete Mikrofone verwendet werden, die allerdings keinen Nahbesprechungseffekt haben sollten, da sich mit jeder Abstandsänderung auch der Klang stark ändert.
Mit der Verbesserung von in Gitarren integrierten Tonabnehmersystemen hat sich in den letzten Jahren die Marktsituation sehr gewandelt. Zahlreiche Hersteller wie z. B. Takamine, Washburn, Lakewood oder Yamaha betätigen sich auf dem Feld der Elektroakustikgitarren in zum Teil günstigen Preislagen. Tatsächlich greifen heute sicherlich 90 Prozent aller Musiker, die eine akustische Gitarre live spielen wollen, zu einer Elektroakustik. Dennoch gibt es Situationen, in denen eine Mikrofonabnahme der akustischen Gitarre unumgänglich ist, weil nur sie ein absolut natürliches Klangbild liefern kann.